Die eineinhalbjährige Giraffe Marius wurde am 9. Februar 2014 buchstäblich zu einer Weltberühmtheit. Er hatte jedoch nie eine Chance, dies herauszufinden, denn an diesem Tag starb er und die Debatte über die Zulässigkeit, wie es genau zu diesem Tod kam, dauert noch an.
Anleitung
Schritt 1
Das Leben der Tiere in Zoos ist nicht immer so wolkenlos, wie wir manchmal glauben möchten. Nur ein kleiner Teil von ihnen stirbt an Altersschwäche, nachdem sie ihr Tieralter glücklich gelebt haben. Viele von ihnen sterben an Krankheiten, manchmal an Melancholie, und manche gehen sogar, um die Raubtiere in benachbarten Gehegen zu füttern. Ähnliches geschah im dänischen Zoo mit einer Giraffe namens Marius.
Schritt 2
Angefangen hat alles im Jahr 2012, als durch die eng verwandte Kreuzung zweier Tiere in Kopenhagen eine Giraffe geboren wurde. Ob es durch ein Versehen von Mitarbeitern geschah oder im Voraus geplant war, lässt sich heute schon nicht mehr sagen. Das Baby erhielt den Namen Marius und wurde sofort zum Liebling zahlreicher Besucher, vor allem Kinder. Viele Leute kamen extra in den Zoo, um sich Marius anzusehen, aber keiner wusste, dass das Schicksal dieses gefleckten Wesens mit den dünnen Beinen schon lange vorherbestimmt war und er nur noch sehr wenig zu leben hatte.
Schritt 3
Alle Zoos in Europa sind dem Europäischen Zoo- und Aquarienverband unterstellt, dessen Ziel es ist, die genetische Reinheit in Gefangenschaft gehaltener Tiere zu erhalten. Da Marius durch Inzucht (engen verwandte Kreuzungen) geboren wurde, war es unmöglich, sein genetisches Material weiter verbreiten zu lassen, einfach gesagt, er wurde aussortiert. Um ganz ehrlich zu sein, ist diese Vorgehensweise nichts Ungewöhnliches, täglich werden in Zoos eine gewisse Anzahl an gekeulten Tieren geschlachtet und das gilt als normal.
Schritt 4
Die Empörung der Weltgemeinschaft verursachte genau, wie sich die junge Giraffe vom Leben verabschieden musste. Nämlich, dass die Besucher des dänischen Zoos aus dieser Veranstaltung eine echte Show gemacht haben. Besucher und Presse wurden vorab informiert, in der Einladung wurde betont, dass die Schlachtszene vor allem für Kinder interessant sei, die die Möglichkeit hätten, nicht nur bei einer seltenen Show dabei zu sein, sondern auch eine Art Unterricht in Tieranatomie zu bekommen, um herauszufinden, wie eine Giraffe von innen aussieht. Zahlreiche Proteste blieben wirkungslos, Marius wurde zur festgesetzten Stunde aus dem Gehege geholt, zeigte ihm eine Brotkruste, und als er seinen Kopf nach einem Leckerbissen hielt, wurde er durch einen Schuss aus einer Baupistole getötet. Abschließend wurde der Kadaver der Giraffe vor der Öffentlichkeit geschlachtet und von Löwen gefressen.
Schritt 5
Trotz der Empörung, die die ganze Welt erschüttert hat, verstehen die Arbeiter des Kopenhagener Zoos die öffentliche Empörung immer noch nicht. Ihren Angaben zufolge entsorgen sie jährlich 20 bis 30 Tiere - Antilopen, Ziegen oder Wildschweine, aber es war der Tod einer Giraffe, der eine so negative Resonanz verursachte. Übrigens, buchstäblich einen Monat später wurden dort 4 Löwen geschlachtet, die gleichen, die Marius' Fleisch verzehrten - 2 alte Tiere und 2 Junge.
