Einer der bekanntesten Vertreter der Tierwelt Russlands ist der Braunbär. Nur wenige gewöhnliche Menschen haben ihn in der Tierwelt gesehen, aber dennoch sind Informationen über seine Gewohnheiten in populärer Literatur und Fernsehprogrammen weit verbreitet. Und eine der Fragen, die eine Person, die sich für das Verhalten von Bären interessiert, möglicherweise hat, ist, warum sie an ihren Pfoten lutschen?
Das Verhalten eines Bären wird wie jedes andere Tier in erster Linie durch seinen Lebensraum bestimmt. Insbesondere der Braunbär lebt in einem eher rauen kontinentalen und stark kontinentalen Klima, was ihm im Winter Probleme bei der Nahrungssuche bereitet. Daher hat die Natur im Laufe der Zeit einen Mechanismus geschaffen, der dem Bären hilft, die hungrige Zeit zu überstehen - das ist der Winterschlaf. Im Herbst sammelt das Wildtier mit Hilfe einer erhöhten Ernährung Unterhautfett an und findet dann einen geeigneten Platz zum Überwintern.
Der Ruhezustand kann nicht mit normalem Schlaf gleichgesetzt werden. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich der Bär in einer Art Halbschlaf. Und gerade auf diese Zeit beziehen sich populäre Gerüchte das sogenannte "Pfotenlutschen". Dieses Phänomen wird damit erklärt, dass der Bär ihm angeblich Nährstoffe aussaugt.
Moderne Gelehrte haben solche Ansichten widerlegt. Dennoch haben Gerüchte, dass der Bär im Winter an der Pfote lutscht, eine echte Grundlage. Tatsache ist, dass diese Tierart in der kalten Jahreszeit eine Art "Häuterung" durchmacht - die oberste Hautschicht an den Pfotensohlen stirbt ab, um durch eine neue ersetzt zu werden. Dadurch fühlt sich der Bär unwohl und leckt sich die Pfoten, was hilft, den Juckreiz zu lindern und abgestorbene Haut zu entfernen. Die Jäger früherer Zeiten könnten diesen Vorgang mit Pfotenlutschen verwechselt haben.
Tatsächlich kann die Vorstellung, dass ein Bär an einer Pfote lutscht, ohne wissenschaftliche Beobachtung widerlegt werden, einfach mit gesundem Menschenverstand. Schließlich kann sich ein Tier somit nicht selbst mit Nahrung versorgen.
Trotzdem können sehr kleine Jungtiere, die noch ähnliche Reflexe haben, an ihren Pfoten lutschen. Sie tun es im Schlaf. Wie Menschenbabys beruhigen sich Jungtiere auf diese Weise. In einigen Fällen, zum Beispiel wenn ein Bär von Menschen gefüttert wird, kompensiert er auf diese Weise den fehlenden Kontakt zur Bärenmutter.